Chronik

Königlich privilegierte Feuerschützengesellschafturkunde

Die traditionelle Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Markt Schwaben bestand nachweislich bereits im Jahre 1768. Davon zeugen noch vorhandene Schriftstücke und Rechnungen.

Das genaue Gründungsjahr der Schützengesellschaft ist nicht mehr nachzuweisen. Ein Vergleich zu anderen privilegierten Schießstätten, die bereits im 15. Jahrhundert bestanden, ist jedoch herzustellen.

Im bayerischen Haupt-Staatsarchiv in München sind Unterlagen vorhanden, aus denen hervorgeht, dass es 1796 29 privilegierte Schießstädten gab, darunter auch der Ort Schwaben. Alle diese Gesellschaften wurden 1806, als Bayern Königreich wurde, zu „Königlich privilegierten Schützengesellschaften“ ernannt. Weiterhin ist überliefert, dass die Schützengesellschaft Markt Schwaben aus einer Bruderschaft des Hl. Johann von Nepomuk hervorging. Alteingesessene, gutbürgerliche Familiennamen in Markt Schwaben, die über Jahrzehnte als Schützenmeister vorstanden, zeugen noch heute von der Bedeutung der Schützengesellschaft zu diesem Zeitpunkt. Namen wie Heilmair, Haydn, Vitzthum, Brendner oder Margreiter sind mit der Geschichte des Ortes und der Schützengesellschaft fest verbunden.
Wo in Markt Schwaben die Schießstätte im Jahre 1796 stand, ist nicht mehr nachweisbar. Dass am heutigen Schießstättenweg jedoch bereits 1882 ein Feuerschießstand existierte, der nach verschiedenen Änderungen bis 1944 in Betrieb war, ist nachzuweisen. In diesem Zeitraum wurden noch Prinzen-, Stroh-, Hochzeits-, Anfangs- und Endschießen durchgeführt. Die Schießeinlage war mit 4,50 Mark im Jahre 1898 recht beachtlich. Durch Anteilscheine, die unverzinst und unkündbar der Gesellschaft überlassen wurden, konnten größere Vorhaben verwirklicht werden.
Durch Dokumente ist belegt, dass zu diesem Zeitpunkt die Schützengesellschaft sehr aktiv war. Es konnten verschiedene Grundstücke erworben werden, die erst für den Bau des heutigen Schützenheimes im Jahre 1961 veräußert wurden.

Die heutige Rechtsform wurde durch die Anerkennung der Bayerischen Schießordnung aus dem Jahre 1886 und die Eintragung in das Grundbuch im Jahre 1900 erreicht.
Natürlich wurden die Gesellschaften durch die Ereignisse zwischen 1933 und 1948 aus dem herkömmlichen Betrieb gerissen. Die Angliederung an den Deutschen Reichsbund, Einheitssatzungen für Vereine im Jahre 1935 sowie die militärische Ausbildung zum Schießen beleuchten ein dunkles Kapitel Zeitgeschichte. Zu diesem Zeitpunkt stand mit Herrn Josef Schweiger ein erfahrener Schützenmeister (1929 – 1953) der Gesellschaft vor. Durch die erste außerordentliche Generalversammlung am 9.12.1949 wurde wieder die alte Gesellschaftsform geschaffen. Teilgenommen haben an dieser Versammlung 8 Personen. Der Schießbetrieb wurde wieder aufgenommen; zuerst im Gasthof Neudecker, später im Saal der Brauerei Widmann und im Café Sonnblick. Durch den Verkauf der vorhandenen Grundstücke an die Marktgemeinde Markt Schwaben für den Wohnungsbau der Kath. Siedlungsgesellschaft konnte der Grundstock für das heutige Schützenheim an der Walkstraße 29 gelegt werden. Die Eröffnung dieses Schützenheimes erfolgte 1961 und war Vorbild über den Schützengau hinaus.
Durch die Erweiterung 1981 und den Bau eines Kleinkaliber- und Pistolenstandes ist den heutigen Schießanforderungen Rechnung getragen worden.
Heute stehen 10 Luftgewehr-, 6 Kleinkaliber- (50 m) und 5 Pistolenstände (25 m) zur Verfügung. Die Schützengesellschaft wandelte sich von einem Gesellschaftsverein zu einem Sportverein mit derzeit 90 Mitgliedern. Über sportliche Geschehnisse ist aus früheren Jahren nicht viel überliefert, jedoch zeigen alte schöne Schützenscheiben, dass auf die 300-m-Distanz noch beachtliche Treffer erzielt wurden.

 

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